Neue Medikamente? Die kommen aus Oss in Brabant. Im Pivot Park Oss dreht sich nämlich alles um Biowissenschaften und pharmazeutische Innovationen.
Es hätte nicht viel gefehlt, oder das Erbe Organons - seit 1923 eines der weltweiten Zentren für pharmazeutische Innovationen und obendrein Erfinder der Antibabypille -wären in Rauch aufgegangen. Aber inzwischen ist eine erstklassige Infrastruktur entstanden, die, im Hinblick auf die Zukunft auf der ruhmreichen Vergangenheit weiterbaut.
2022 feiert der Pivot Park sein zehnjähriges Bestehen. In diesen zehn Jahren hat sich dieser innovative Standort einen Namen gemacht. Pivot Park wächst und gedeiht. Der Erfolg zeigt sich an mehreren Fronten. Um dem Wachstumsbedarf von Unternehmen entgegenzukommen, ist Expansion notwendig. Deshalb wird jetzt ein großes Mehrfirmengebäude von 11.000 m2 gebaut, das sowohl Labor- als auch Büroflächen für neue Unternehmen bietet. Aber auch für bereits anwesende Betriebe, die mehr Platz brauchen.
Das ist ausgezeichnet gelungen; das Ergebnis ist eine ausgeklügelte Infrastruktur mit einer ganzen Reihe an Einrichtungen. Ein Beispiel ist das Pivot Park Screening Centre, wo Unternehmen selbst neue Stoffe testen oder testen lassen können. Geschäftsführerin Brigitte Drees: „Das ist eine Screeningeinrichtung, wo Start-ups schnell überprüfen können, ob ihre Idee ein Hit ist. Wir haben eine Sammlung von über 300.000 Stoffen, die als Ausgangspunkt für die Entwicklung neuer Medikamente gesehen werden können. Ein Teil des Zentrums steht auch als „Open Acces Lab“ zur Verfügung. Das bedeutet, dass Unternehmen dort Spezialgerät nutzen können. Das Robotersystem des Screeningzentrums ermöglicht Unternehmen und Universitäten eine Beschleunigung der pharmazeutischen Innovationen.“
Brigitte sieht Partnerships und Zusammenarbeit zwischen größeren und kleineren Unternehmen und Forschungsinstituten als wichtiges Element bei der Entwicklung pharmazeutischer Innovationen am Campus. Aber offene Innovation reicht über die Tore hinaus. Pivot Park Screening Centre ist Teil der European Lead Factory. „Das ist eine Zusammenarbeit von über zwanzig internationalen Unternehmen und Universitäten, wie den Universitäten von Oxford und Leeds. Unser Screeningzentrum ist der einzige Ort der Welt, wo die Zielsetzungen mittels tausender unterschiedlicher Stoffe gescreent werden können. Wenn also Universitäten mit neuen, bereits ausreichend ausgereiften Ideen und Zielsetzungen kommen, landen sie hier im Screeningzentrum. Wir stehen in dieser Zusammenarbeit zentral.“
Zudem unterstützt der Campus täglich offene Innovationen. „Wir bieten neuen Unternehmen einen schnellen Start, indem wir ihnen Zugang zu spezifischen Einrichtungen und Geräten gewähren, die sie sich selbst noch nicht leisten können. Unser Ziel ist auch die Förderung der gegenseitigen Kommunikation, indem wir Treffen und soziale Events organisieren, sodass jeder weiß, womit die anderen beschäftigt sind. Unsere lebendige Community schafft Verbundenheit im Park. Das macht uns zu einem perfekten Nährboden für biopharmazeutische Innovationen.“
Im Pivot Park Oss dreht sich alles um pharmazeutische Innovation. Mit seinem Fokus auf Biowissenschaften spielt dieser Campus eine zentrale Rolle bei der Entwicklung neuer Medikamente. Der Pivot Park ist ein aufstrebender Campus für offene Innovation in Life-Sciences. Es ist ein Hotspot für pharmazeutische Innovationen mit 650 Mitarbeitern in 60 Unternehmen, wovon ein Drittel Start-ups sind. Der Pivot Park bietet u.a. maßgeschneiderte Einrichtungen, gemeinsame Wissensressourcen und Zugang zu wissenschaftlichem und unternehmerischem Know-how. Das macht den Pivot Park zum führenden Zentrum für pharmazeutische Innovationen in Europa. Darüber hinaus ist er einer der am schnellsten wachsenden Campus in den Niederlanden.
Brigitte spricht das Wachstum von Pivot Park einem wichtigen Faktor zu: „Unserem Fokus. Wir beschäftigen uns ausschließlich mit pharmazeutischen Innovationen und weiter nichts. Das bedeutet, dass wir Unternehmen anziehen, die allesamt in dem Bereich tätig sind, und so helfen wir ihnen bei der Zusammenarbeit. Wenn sie wachsen wollen, lässt sich das einfach realisieren, da es hier so viele Unternehmen in dem Bereich gibt.“
„Die wechselseitige Kooperation macht uns stark. Das gilt für die auf dem Campus ansässigen Unternehmen, aber wir arbeiten auch mit Institutionen in unserer Umgebung zusammen. Dazu gehören Fachhochschulen, Universitäten und staatliche Behörden, wie die Brabantse Ontwikkelingsmaatschappij (BOM).“ Als Beispiel nennt Drees die Zusammenarbeit zwischen den Pivot-Park-Community-Mitgliedern Citryll und Ardena. „Citryll entwickelt Antikörper für Autoimmunkrankheiten – Ardena übernimmt die Bioanalytik für die klinischen Studien.“
Vor kurzem wurde auch der Lehrauftrag an der Hogeschool Arnhem en Nijmegen (HAN) ins Leben gerufen. Bei dieser Zusammenarbeit geht es um hybride Studienumgebungen. „Studenten arbeiten an Problemstellungen, zu denen die Unternehmen selbst nicht kommen. Und wenn nötig, ziehen sie die Radboud-Universität oder die TU Eindhoven hinzu. Ein vielversprechendes Projekt!“
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